Weiterführende Informationen zum Post "Slutshaming - Patriarchale Doppelmoral"
Populäre Literatur
Allgemein verständliches Sachbuch zum Thema: Jede_ Frau - Über eine Gesellschaft, die sexualisierte Gewalt verharmlost und normalisiert. Ein Buch gegen die Rape Culture, Agota Lavoyer, 2024
Einfach verständlicher Artikel, der das ganze noch etwas mehr erklärt. Kurze Lesezeit. Publiziert 2020. Link (pinkstinks.de/was-ist-slut-shaming)
Der englische Wikipedia Artikel zum Begriff hat im Gegensatz zum Deutschen ausführliche Einordnungen und Quellen. Link (en.wikipedia.org/wiki/Slut-shaming)
beschreibt die Arbeit mit einer Gruppe Mädchen im Teenageralter
Rund um die ersten weltweiten SlutWalks
beschreibt empirisch die gelebte Realität der Mädchen mit dem Begriff “Slut” und die Gleichzeitigkeit von Versuchen, den Begriff für sich zu reclaimen und der negativen Haltung ihres
Umfeld (v.a. ihre Schule) dem Thema Sex(ualität) gegenüber
Erleben der Rape Culture und slut-shaming als Teil davon
Spannungsfeld: Aufklärung / Arbeit mit Mädchen vs. Aufklärung / Arbeit mit Jungen
Studie schaut sich Slutshaming-Erfahrung von weiblichen Teenagern an: repräsentative, belgische Studie (durchgeführt 2018) unter weiblichen Jugendlichen zwischen 10 und 18, n= 605)
Theorie: Social Media als Verlängerung von schon längst vorhandenen, sozialen Verhaltensmustern (in diesem Fall: stark binär gegendertes Verhalten)
„Slutshaming helps to consolidate and perpetuate gender norms and stereotypes and is a form of sexual oppression that is often trivialized.”
Ergebnisse der Befragung: Fast 15% dieser weiblichen Jugendlichen haben schon einmal online Slutshaming erlebt
Das Verhalten der Eltern (strenge Kontrolle des Internetzugangs, Aufklärung) spielt keine so große Rolle, ob die Jugendlichen bereits Slutshaming erlebt hatten
Wer angab, Zuhause bereits Gewalterfahrungen (häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt) gemacht zu haben, hatte auch überproportional oft online Slutshaming erlebt
Vor allem bisexuelle Mädchen erklärten, sehr oft Slutshaming erlebt zu haben (allerdings nur sehr kleine Stichprobe!)
Autor*innen schlussfolgern aus den Befragungen: Es gibt Zusammenhänge zwischen dem Erleben von häuslicher oder gar sexualisierter Gewalt und dem Erleben von online Slutshaming und in der
Folge aus beidem eine höhere Anfälligkeit für u.a. Depression (Zusammenhang zwischen erlebter häuslicher Gewalt oder sexualisierter Gewalt im familiären Umfeld und psychischen Erkrankungen
wurde bereits durch andere Studien gezeigt)
Fachliteratur 3
journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1557988318797437 Studie (2018) zu Slutshaming von Männern, die mit Männern
schlafen und PreP nehmen
Viele Zitate von Männern, die ihre (negativen) Erfahrungen auf z.B. Grindr, beim Dating & beim Sex schildern.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7153231 “He is a Stud, She is a Slut! A Meta-Analysis on the Continued Existence of
Sexual Double Standards” (2019)
Sehr lange Metaanalyse: zitiert werden Studien von den 60ern bis in die späten 10er Jahre.
Fachliteratur 4
DOI-Nummer: 10.1111/jora.12876
“The Slut-Shaming Instrument: Preliminary validation, correlates, and links with psychological distress among adolescent girls” (2023)
Versuche, ein Messinstrument für Slut-Shaming zu entwickeln. Haben die Studie kursorisch auf Qualität geprüft. Hier ist negativ anzumerken, dass es keine Pre-Registration der Studie
gab. Weiter negative Merkmale sind uns nicht aufgefallen.
DOI-Nummer: 10.1007/s12119-023-10180-1
“Pathways of Self‑Determination: A Constructivist Grounded Theory Study of Slut‑shaming Vulnerability in a Group of Young Adults” (2024)
Mit Fokusgruppen wird versucht Aussagen über Risikofaktoren für Slutshaming zu machen. Es ist eine qualitative Arbeit. Es wird speziell auch auf LGBT+ geachtet jedoch sind unter den
Teilnehmen fast nur cis Frauen. Bei einer oberflächlichen Qualitätsprüfung ist uns nicht negatives aufgefallen.